• 3. Dezember 2018

Controlling Nachwuchspreis des ICV 2018

Controlling Nachwuchspreis des ICV 2018

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Controlling Nachwuchspreis des ICV
Verleihung am 22. November 2018

Der Controlling-Nachwuchspreis des Internationalen Controller Vereins (ICV) wurde am 22. November 2018 erstmals auf der ICV-Regionaltagung „16. Controlling Competence Stuttgart – CCS 2018“ in Ehningen verliehen. Als Jurymitglied hatte ich in diesem Jahr die Ehre, die Laudatio für den 1. Platz zu halten. Insgesamt wurden 14 Abschlussarbeiten aus allen Ländern der DACH-Region eingereicht. Die Arbeiten deckten von klassischen Controlling-Instrumenten wie der Kostenrechnung und der Budgetierung über das Risikomanagement und Nachhaltigkeitscontrolling bis zu Rollenmodellen im Controlling die ganze Bandbreite ab. Da der Gewinner ein so spannendes Projekt vorgestellt hatte, möchte ich Ihnen dieses im Folgenden kurz vorstellen.

Die digitale Transformation erschüttert Unternehmen zum Teil in ihren Grundfesten – und auch Aufgaben und die Rolle des Controllers bleiben davon nicht unberührt. Die Digitalisierung wird das Controlling radikal verändern. Wohin die Reise tatsächlich geht, ist heute noch nicht absehbar. Klar ist jedoch, dass sich jeder Controller mit diesem Wandel auseinandersetzen muss. In der Jury waren wir uns einig, dass es zukünftig immer mehr darum gehen wird, Business Intelligence und BIG Data umzusetzen und die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen. Aus diesem Grund wurde der erste Platz Gero Hippke von der WHU – Otto Beisheim School of Management vergeben, betreut von Prof. Dr. Utz Schäffer. Stellen Sie sich vor, es steht ein schickes neues Auto vor Ihnen. Wenn Sie ausschließlich den Motor anschauen, müssen Sie mühselig überlegen, was die einzelnen Teile zu bedeuten haben. Stellen Sie sich jetzt vor, Sie steigen ein und können diese komplexe Maschine aus Soft- und Hardware ohne studieren der Betriebsanleitung, direkt intuitiv bedienen. Sie werden nicht überfordert mit hunderten von Knöpfen und Schaltern, sondern das Cockpit beschränkt sich auf das Wesentliche. Dann haben Sie es geschafft, eine User-Experience und -Umgebung zu kreieren, die sich auf die rein steuerungsrelevanten Merkmale und Treiber beschränkt, um so dem Benutzer ein positives Erlebnis zu geben. Und das Gleiche gilt für unserer Reporting: „The back end brings the power und the front end the experience.”

Gero Hippke ist es in seiner Arbeit „Business Intelligence Bei Bayer: Verbesserung der Entscheidungsfindung im Management und Stärkung des Controllings“ gelungen, die Kernthemen und steuerungsrelevanten Bereiche im Controlling abzudecken: Informationsbereitstellung und Forecasting mit dem Ziel, noch bessere Entscheidungen zu treffen. Das Thema ist aktuell, interessant und in zahlreichen Unternehmen derzeit ein brandheißes Thema. Gero Hippke hat den Prozess einer automatisieren Business Intelligence (BI) Lösung am Beispiel der Bayer AG dargelegt. Das Reporting System bei Bayer erinnert „pragmatisch“ an den Aufbau eines Smart Phones. Anstelle von Apps gibt es „Portlets“, d.h. aus dem ERP-System werden bestimmte Auswertungen herausgezogen, z.B. der Umsatz nach Ländern, oder die Kosten in der Region B dargestellt. Durch vordefinierte „Portlets“ können bei Abrufen aus dem ERP-System keine Fehler entstehen und der Endanwender, sprich das Management oder der User, können sich die Portlets in einem Dashboard beliebig zusammenstellen. So entsteht ein sehr flexibles Reporting. Wenn ich morgen als Management nach Singapur reise, kann ich mir den Umsatz, das Wetter, den Cash Flow und die Mitarbeiterzahl sowie die Ansprechpartner schnell in einem Dashboard aufbereiten und analysieren. Um die Controlling-Prozesse reibungslos und effizient zu gestalten, wurden verschiedene Rollen definiert, so beschreibt Gero Hippke vom BI /IT – Team, dem Portletwriter, zum Dashborddesigner zum Endnutzer hervorragend die verschiedenen Funktionen.

Wie die gesamte Jury befand eine großartige Arbeit zu einem zukunftsweisenden Thema!