Erik Schröder, 45 Jahre, ist seit Januar 2009 Leiter International Accounting & Taxation in der Aloys F. Dornbracht GmbH & Co. KG in Iserlohn. Nach seinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium war Erik Schröder zehn Jahre lang in der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young tätig. Nur sechs Monate nach dem Start seiner Tätigkeit bei Dornbracht wurde Erik Schröder mit dem Großbrand in dem Unternehmen konfrontiert. In seinem Gastbeitrag auf unserem Blog schildert er den Großschaden und die Learnings.
Großschaden bei Dornbracht
Wie schnell Gefahren von außen zu einer existenziellen Bedrohung für ein Unternehmen werden kann, zeigt der Großschaden, den wir bei der Firma Dornbracht im Jahr 2009 hatten. Als mittelständisches, international agierendes Familienunternehmen mit Sitz in Iserlohn hat Dornbracht mit seinen vielfach ausgezeichneten Produkten die Ausstattung, Architektur und Funktionsweisen im Bad- und Küchenbereich maßgeblich geprägt. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juli 2009 kam es zu mehreren größeren Explosionen in einem unmittelbar neben dem Dornbracht-Firmengelände angesiedelten Chemie-Werk. Der Großbrand verwüstete neben dem Chemie-Werk auch zwei unserer angrenzenden Produktionshallen, darunter die Oberflächenveredelung mit der Galvanik und der Lackiererei sowie Teile einer Montagehalle und zweier Lager. Mit einer Schadenhöhe von über 140 Millionen Euro war der Schaden, den unser Unternehmen erlitten hat, der größte Versicherungsschaden in Deutschland im Jahr 2009.
Die größte Herausforderung nach dem Brandschaden bestand in dem Wiederanlauf der eingeschränkten Produktion bei gleichzeitigen Aufräum- und Sanierungsarbeiten und dem Wiederaufbau der zerstörten Gebäude und Betriebseinrichtungen.
Um Kunden und Partnern eine adäquate Verfügbarkeit gewährleisten zu können, konzentrierten wir uns zunächst auf ein definiertes Kernsortiment. Die Verfügbarkeit des kompletten Produktprogramms wurde erst 18 Monate nach dem Großschaden erreicht. Im Rahmen einer Interims-Organisation wurden unter der Leitung der Geschäftsführung mehrere Teams gebildet. Ein Sanierungsteam arbeitete mit mehr als 70 Spezialisten aus den Fachbereichen und unterstützt von Sanierungsunternehmen in Tag- und Nachtschichten an der schnellen Wiederherstellung der betroffenen Gebäudeteile und der betrieblichen Anlagen. In einem Team „Kommunikation und Innovation“ wurde der Informationsfluss in Richtung der Kunden und die Fortführung der Entwicklung von Marken- und Produktinnovationen sichergestellt. Die Mitarbeiter von Dornbracht haben nach und nach ihre Arbeit wieder in vollem Umfang aufnehmen können, Entlassungen gab es keine.
Der Schadensfall bei Dornbracht zeigt meiner Meinung nach sehr deutlich auf, wie wichtig die Identifikation und Bewertung von Risiken, das Entwickeln sachgerechter Versicherungslösungen sowie die Steuerung im Schadensfall für den Fortbestand eines Unternehmens ist.
[…] werden kann, ist der Zeitraum von einem Jahr schnell erreicht (lesen Sie hierzu auch den Gastbeitrag von Erik Schröder von der Firma Dornbracht). Deshalb empfiehlt es sich, die BUV für mindestens 24 Monate, wenn nicht sogar für 36 Monate […]