Gamification im Unternehmensalltag
Spaß mit dem Bilanzierungshandbuch oder Reporting? Für uns Controlling-affine Zeitgenossen mag der Umgang mit Bilanzierungsrichtlinien ja gerade noch einen gewissen Reiz ausüben, aber von Spaß können auch wir bei dieser eher trockenen Materie wahrscheinlich nicht sprechen. Dennoch ist es wichtig, dass die Mitarbeiter in Unternehmen die wichtigsten Bilanzierungsrichtlinien kennen. Werden die Richtlinien spielerisch vermittelt, kann dabei tatsächlich Spaß aufkommen. Doch wie soll das funktionieren? Mit Gamification – so heißt der Trend, der seit einigen Jahren Einzug hält in deutschen Unternehmen. Dabei werden die Prinzipien von Computer- und Gesellschaftsspielen auf den Arbeitsalltag der Mitarbeiter übertragen. Immer mehr Unternehmen nutzen Gamification, um ihre Mitarbeiter zu motivieren und weiterzubilden. Der Vorteil gegenüber einer klassischen Schulung: Während die Mitarbeiter dort nur 20 bis 30 Prozent der Inhalte auch wirklich behalten, sind es bei mithilfe von Gamification vermitteltem Wissen bis zu 90 Prozent, so Studien. Deshalb möchte ich Ihnen auf dem Blog in einer neuen Serie das Thema Gamification und Anwendungsmöglichkeiten näher vorstellen. Die Wissenssammlung zu Gamification entstand in Zusammenarbeit mit Frau Prof. Dr. Nicole Jekel von der Beuth Hochschule für Technik Berlin, die uns auch noch einmal in einem Gastbeitrag etwas zu Gamification erzählen wird.
Was heißt Gamification?
Ganz neu ist die Idee nicht. Interaktionen unterhaltsam und kompetitiv abzuhalten, um die Kundenbindung zu erhöhen, kennen wir schon aus dem Marketing. Früher war es die Rabattmarke, heute sind es Paybackpunkte oder oder Meilenprogramme von Fluglinien. Solche Kundenbindungswerkzeuge weisen etliche Mechanismen auf, die der Spielwelt entliehen sind: Klempner Mario sammelt Münzen und goldene Sterne, Vielflieger eben Bonusmeilen. Und wie lässt sich dieses Prinzip auf Unternehmen übertragen?
Bevor ich das behandele, erst einmal die Definition: Der Begriff: Gamification leitet sich aus dem Englischen „game“ für Spiel ab und meint die Übertragung von spieltypischen Elementen und Vorgängen in spielfremde Zusammenhänge. Alternative Begriffe im deutschsprachigen Raum sind „Gamifizierung und „Spielifizierung“.
„Und was nützt mir das?“ mag sich jetzt der geneigte Leser fragen.
Häufig lesen Mitarbeiter nicht gern Compliance- oder Bilanzierungshandbücher. Da diese Themen eher als langweilig empfunden werden, könnte eine spielerische Umsetzung in das Unternehmen eine Lösungsalternative sein. Mit dieser Methode können beispielsweise Richtlinien oder Kennzahlen intern kommuniziert werden, Produkte mit den höchsten Deckungsbeiträgen in den Fokus kommen oder Kosten kontinuierlich im Blickfeld behalten werden.
Über Vorteile und Einsatzfelder möchte ich Ihnen in den nächsten Beiträgen berichten.
Setzen Sie im Unternehmen schon spielerische Elemente ein? Wenn ja, freue ich mich über Ihre Beispiele und Kommentare.
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